Pressemitteilung: Experte warnt: Versorgungsengpässe und leere Regale fördern Urängste

Laut Aussage der Bundesregierung wird Deutschland über das Jahr 2023 hinaus mit Lieferengpässen und damit vermehrt mit leeren Regalen beispielsweise in Supermärkten rechnen müssen. Dr. med. Gerhard Schell, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor der Akutklinik Bad Saulgau, erwartet grundlegende Veränderungen in der Gesellschaft: „Es werden Ängste aufkommen, die vielen Menschen zuvor unbekannt waren.“ Schell, zugleich Psychoanalytiker, vermutet, dass es auch positive Aspekte geben wird und führt aus, wie sich jeder auf die Veränderungen einstellen und möglichen Ängsten vorbeugen kann. Gas und Strom, herkömmliche Lebensmittel wie Senf, handelsübliche Schrauben, einfache Mülltüten oder für die Industrie relevante Rohstoffe entwickeln sich zur Mangelware, sind also entweder mit Wartezeiten verbunden oder gar nicht verfügbar. Das sorgt in der Bevölkerung für Ängste und Veränderungen.

Einkaufen wird zukünftig mit Stress verbunden sein

Bisher waren Versorgungsschwierigkeiten oder sogar leere Regale in Deutschland unüblich. Eine Versorgung ohne Einschränkungen galt als sicher, doch die aktuelle und zunehmend stärkere Engpasssituation sorgt bei vielen Menschen für mentale Belastungen, weiß Dr. Schell: „Mangelsituationen wecken Urängste in uns. Es entsteht eine Stresssituation schon durch wenige leere Regale. Einkaufen wird zunehmend weniger als Vergnügen gesehen, sondern mehr mit Stress verbunden sein.“ Schell beobachtet, dass Personal im Verkauf einer zunehmenden Aggression von Kunden ausgesetzt ist: „Die gesellschaftliche Veränderung hat bereits eingesetzt. Unbeschwertes Einkaufen ist nicht mehr selbstverständlich.“

Für viele sind diese Ängste neu – sie sind überfordert

Laut Schell sind es Urängste, mit denen vor allem die jüngere Generation keine Erfahrung besitzt. Schell: „Wir beobachten in der Klinik, dass viele Menschen durch die Corona-Pandemie und nun durch den Krieg in der Ukraine ihnen unbekannte Ängste erleben, und an ihre Grenzen stoßen. Und zu all dem kommt nun noch die Angst der knappen Versorgung. Die Versorgungsengpässe sind nach Corona und Ukraine zu viel für viele. Sie brauchen Hilfe und kommen zu uns.“

Der Zusammenhalt wird stärker – wie damals in der DDR

Schell sieht auch Chancen, nämlich den stärkeren Zusammenhalt: „Nachbarschaftshilfe, Unterstützung innerhalb der Familie und unter Freunden erhalten eine höhere Bedeutung. Ängste lassen sich in einer funktionierenden Gemeinschaft besser ertragen.“ Schell fügt an, dass ehemalige Bürger der DDR diese Situation kennen, nämlich einerseits Mangelzustände und andererseits den Zusammenhalt, um sich mit diesem Mangel zu arrangieren: „Ehemalige DDR-Bürger sowie die Kriegsgeneration werden damit besser klarkommen als junge Menschen.“ Außerdem erwartet Schell, dass der Konsum an sich eine höhere Wertigkeit erhält, und ein bewussteres Einkaufen durch eine innere Neubewertung stattfindet.

Gedanken, wie sich jeder auf die Versorgungsengpässe psychologisch einstellen kann

Schell empfiehlt, sich schon vor dem Besuch der Onlineplattform oder dem Betreten des Geschäfts die Frage zu stellen, ob ein Produkt tatsächlich notwendig ist: „Wer sich auf eine mögliche Enttäuschung einstellt, wird beim Eintreten auch weniger enttäuscht. Viele Produkte sind substituierbar oder verzichtbar. Wer weniger braucht empfindet weniger Ängste und damit weniger Stress.“ Sollten die Ängste zunehmen, empfiehlt Schell, den Hausarzt oder Psychologen anzusprechen, damit diese Ängste früh erkannt und behandelt werden können. Reicht dies nicht, kann eine professionelle Hilfe in einer Klinik helfen.

Dr. med. Gerhard Schell ist seit 2016 Ärztlicher Direktor der Akutklinik Bad Saulgau. Er ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Psychoanalytiker (DPV/IPA) Psychotherapie. Die Akutklinik Bad Saulgau, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, behandelt schwerpunktmäßig Stresserkrankungen wie körperliche Erschöpfung, Burnout-Syndrom und Depressionen. Im Rahmen eines multimodalen Konzepts werden bewährte Therapiekonzepte unter Berücksichtigung der körperlichen, seelischen und sozialen Umstände der Patientinnen und Patienten individuell abgestimmt. Hierzu gehört die Kombination von Einzel- und Gruppenpsychotherapie in Verbindung mit Kreativtherapien wie Musik-, Gestaltungs- und konzentrativer Bewegungstherapie sowie körpertherapeutischer Verfahren. Interne und externe Fort- und Weiterbildung sowie die Kooperation mit Universitäten und spezialisierten Fachkrankenhäusern anderer Fachrichtungen gewährleisten eine psychotherapeutische und medizinische Versorgung auf höchstem Qualitätsniveau. Die Privatklinik ist vom Verband der Privaten Krankenversicherungen und dem Landesamt für Besoldung und Versorgung BadenWürttemberg für Krankenhausbehandlungen anerkannt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.akutklinik-badsaulgau.de

Pressekontakt:
Marc Däumler
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