Zwanghafte Persönlichkeitsstörung

Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung (anankastische Persönlichkeitsstörung) ist charakterisiert durch Perfektion und Kontrollzwang. Die betroffenen Personen legen großen Wert auf die Einhaltung von Regeln und Strukturen, wodurch sie häufig wenig flexibel sind. Auch ihre Effizienz und ihre Hilfsbereitschaft können unter dem Regelzwang leiden. Durch den übermäßigen Ordnungs- und Organisationsgedanken verlieren sich die Patienten oft in nebensächlichen Details und streben nach perfekten Lösungen. Infolgedessen schränken sich die Personen in ihrem alltäglichen Leben stark ein, da sie verschiedenste Aufgaben nur mit höchster Perfektion und Zufriedenstellung abschließen möchten.

Freizeit und Genuss kommen daher oft zu kurz. Haben die Patienten das Gefühl, freie Zeit nicht sinnvoll nutzen zu können, verfallen sie meist in Stress und Panik. Auch Hobbys und Tätigkeiten mit Erholungswert werden zu perfektionistischen Aufgaben umfunktioniert, die es “zu meistern gilt”, anstatt sie aus Freude und Spaß durchzuführen.

Typische Symptome und Charakteristika

  • Starker Hang zu Perfektionismus
  • Großer Ordnungs- und Organisationsdrang
  • Fehlende Flexibilität
  • Genuss, Spaß und Freizeit werden zurückgestellt
  • Starre Werte- und Moralvorstellungen
  • Genaue Vorstellung von richtig und falsch; gleiche Erwartung an andere, was als richtig und falsch angesehen wird
  • Selbstkritisch
  • Aufgaben werden ungern abgegeben
  • Freizeit/nicht produktiv genutzte Zeit wird als verschwendet angesehen und bedeutet Stress
  • Verbesserungsvorschläge anderer Personen wirken kränkend
  • Neigung, kaputte oder ungenutzte Gegenstände zu horten
  • Übermäßig sparsam/geizig, da das Geld für künftige Katastrophen als Rücklage dienen soll
  • Rechthaberische Züge; wirken desinteressiert gegenüber anderen Ansichten

Behandlung der zwanghaften Persönlichkeitsstörung

In erster Linie findet die Behandlung der zwanghaften Persönlichkeitsstörung mithilfe von Gesprächstherapien statt. In Einzelgesprächen analysieren Patient und Therapeut gemeinsam die Auslöser des zwanghaften Perfektionismus. Zudem werden in den psychotherapeutischen Sitzungen Strategien und Methoden entwickelt, um die Starrheit und den Drang nach Organisation und Perfektion zu reduzieren. Dadurch sollen die Patienten wieder flexibler und gelassener werden. Mithilfe bestimmter Übungen wird zudem trainiert, Aufgaben zu delegieren und die Freude an Freizeitaktivitäten wiederzufinden.

Neben Einzeltherapien können auch Gruppentherapien und kognitive Verhaltensübungen stattfinden. Je nach individuellen Gegebenheiten eignen sich beispielsweise auch Sporttherapien, um einen körperlichen Ausgleich zu schaffen.

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Verlieren Sie sich häufig in Aufgaben, weil Sie diese rundum perfekt abschließen möchten? Fällt es Ihnen schwer, Aufgaben abzutreten und Verbesserungsvorschläge sowie andere Meinungen anzunehmen? Gern informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch in diskreter und vertrauensvoller Atmosphäre.

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