Tinnitusbewältigung
Der epidemiologischen Tinnitus-Studie der Deutschen Tinnitus-Liga (1999) folgend, haben
- 18,7 Millionen (24,9%) der Bundesbürger ein Ohrgeräusch erlebt;
- 1,5 Millionen (2%) sind erheblich belastet.
Tinnitus-Betroffene entwickeln oft einen immens hohen Leidensdruck bei ungünstigen Strategien in der Tinnitus-Verarbeitung, was – von den Betroffenen so unbemerkt – mit der Entwicklung von depressiven und/oder Angststörungen einhergeht. Sie erleben eine weit reichende Erschöpfung und Überforderung, die in psychische Begleit- oder Folgeerscheinungen mündet wie
- erhebliche Konzentrationsschwierigkeiten,
- Schlafstörungen,
- Angst vor Verschlechterung oder möglichen Ursachen der Symptomatik,
- Angst vor Versagen, Depressivität und auch sozialer Isolation.
Viele zum Teil frustran verlaufene klassisch-medizinische oder auch paramedizinische Behandlungsversuche erweckten zunächst Hoffnung auf Linderung, führten nach Enttäuschung dann in noch tiefere Krisen bis hin zu Sinnkrisen nahe der Suizidalität.
Psychisches Leiden
Dass ein Ohrgeräusch ganz besonders auch mit psychischem Leiden einhergehen kann, wird häufig nicht ausreichend berücksichtigt: Betroffenen fehlt bisher ein wichtiges Bindeglied zum Verständnis jenes Zusammenhanges zwischen dem oft organisch bedingten Tinnitus und dem hochgradigen Leiden am Tinnitus. Für eine adäquate Behandlung ist es elementar, dass der / die Betroffene Tinnitus und die Auswirkungen des Tinnitus voneinander zu trennen lernt. Die adäquate Bearbeitung beider Symptomkomplexe führt zu einer psychischen Stabilisierung.
Für die Aufnahme in unsere Klinik muss ein stationär behandlungsbedürftiges Krankheitsbild vorliegen.