Persönlichkeitsstörungen: Ursachen, Entstehung und Behandlung
Was sind Persönlichkeitsstörungen?
Unter Persönlichkeitsstörungen lassen sich Extreme bestimmter Persönlichkeitsstile verstehen, die meist starr und unflexibel sind und die Betroffenen in ihrem alltäglichen Leben einschränken sowie zu einem subjektiven Leidensdruck führen. Die betroffenen Personen können sich aufgrund der Persönlichkeitsstörung sowohl „selbst im Wege stehen“ als auch häufige Probleme mit Mitmenschen und der Gesellschaft erfahren. Der Grund dafür ist, dass Denken und Verhalten „unpassend“ sind, das heißt, von der gesellschaftlichen und soziokulturellen Norm abweichen. Persönlichkeitsstörungen sind somit problematische Persönlichkeitszüge, die über einen langen Zeitraum bestehen. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa acht Prozent der Bevölkerung unter einer Persönlichkeitsstörung.
Welche Formen von Persönlichkeitsstörungen gibt es?
Bei den Persönlichkeitsstörungen lässt sich eine Vielzahl von Untertypen herauskristallisieren. In manchen Fällen lassen sich die Charakteristika bei Betroffenen nicht so einfach abgrenzen, sodass verschiedene Störungen ineinander übergehen und sich gegenseitig bedingen können.
- paranoide Persönlichkeitsstörung (misstrauisch, schnell in die Ecke gedrängt)
- schizoide Persönlichkeitsstörung (distanziert, gefühlsarm, zurückgezogen, isoliert)
- Borderline-Persönlichkeitsstörung (emotional instabil, fühlen sich selbst fremd)
- histrionische Persönlichkeitsstörung (ständige Suche nach Anerkennung und Aufmerksamkeit)
- narzisstische Persönlichkeitsstörung (geringes Selbstwertgefühl, das hinter einer selbstglorifizierenden Fassade versteckt wird, große Versagensängste)
- vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung (schüchtern, starke Unsicherheit in sozialen Situationen, Isolation aus Angst vor Zurückweisung)
- dissoziale Persönlichkeitsstörung (reizbar, impulsiv, Neigung zu aggressivem Verhalten)
- dependente (anhängige) Persönlichkeitsstörung (starke Abhängigkeit von anderen Personen, da ein Gefühl der Unselbstständigkeit besteht)
- zwanghafte Persönlichkeitsstörung (nach außen hin sehr geordnet und perfektionistisch, zwischenmenschliche Konflikte aufgrund sehr hoher Erwartung an andere, Neigung zu Überarbeitung und Überforderung)
- depressive Persönlichkeitsstörung (freudlos und niedergeschlagen)
- passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung (ablehnend, pessimistisch, zeigen häufig Verachtung gegenüber Mitmenschen und Autoritäten, Widerstand gegen Leistungsanforderungen)