Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung

Die passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung wird auch als negativistische Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Patienten dieses Typs zeigen eine negative Grundeinstellung, die sich vor allem gegen soziale und berufliche Anregungen und Leistungsanforderungen richtet. Häufig fühlen sich die Betroffenen von anderen missverstanden und ungerecht behandelt. Teils verhalten sich Personen mit einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung widersprüchlich, indem sie bestimmten Anforderungen und Aufgaben zunächst offiziell zustimmen, die Umsetzung dann aber passiv verweigern oder deren Erfüllung behindern. Des Weiteren haben die Betroffenen das Gefühl, ständig Unglück zu erfahren. Dadurch neigen sie zu einem mürrischen und streitsüchtigen Charakter und zeigen oft anderen Menschen gegenüber Neid und Groll.

Typische Symptome der passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung

  • Klagen über häufiges Missverständnis und Missachtung durch andere
  • Passives Widersetzen gegen die Durchsetzung bzw. Erfüllung beruflicher und sozialer Routine- und Leistungsaufgaben
  • Trotz und Streitsucht
  • Negative, pessimistische, ablehnende und mürrische Grundhaltung 
  • Verachtung von Autorität und Autoritätspersonen sowie unangemessene Kritik an diesen
  • Betroffene fühlen sich ständig im Unglück und sind neidisch auf das vermeintlich permanente Glück anderer; hegen Groll
  • Häufige Klagen über das anhaltende persönliche Unglück

Mögliche Behandlungsansätze bei einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung

Eines der Ziele bei der Behandlung einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung ist, die Betroffenen dabei zu unterstützen, mehr Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen zu setzen. Zudem soll geübt werden, sich nach und nach wieder Leistungsanforderungen zu stellen und Autorität nicht kategorisch abzulehnen.

Des Weiteren werden Strategien entwickelt, sich auf positive Aspekte zu konzentrieren und die negative Grundhaltung somit schrittweise abzulegen. Auch das Gefühl ständigen Unrechts und Unglücks soll analysiert, überdacht und letztendlich minimiert werden.

Ausgangspunkt der Therapie sind demnach Einzel- sowie Gruppengespräche und Verhaltenstherapien. Je nach individuellen Gegebenheiten können auch weitere Ansätze integriert werden, darunter Sporttherapie, Musiktherapie sowie Physiotherapie.

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