Vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung

Personen mit einer vermeidend-selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung fühlen sich in gesellschaftlichen Situationen sehr unwohl und gehemmt. Jegliche öffentlichen oder privaten Zusammenkünfte führen zu einem starken Unbehagen, da die Personen Angst vor negativer Beurteilung, Kritik oder Zurückweisung haben. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld wählen die Betroffenen daher Aufgaben und Aktivitäten, bei denen sie möglichst wenig mit anderen Menschen zusammenarbeiten müssen. Häufig leben die Patienten zurückgezogen, allein und sie isolieren sich selbst. Nur wenn sie zu Mitmenschen ein starkes Vertrauen empfinden und sich ihrer Zustimmung, Sympathie und des Angenommenseins sicher sind, bauen sie einen engeren Kontakt zu diesen Personen auf. Dennoch scheuen sie es auch in engen Beziehungen, intime Gefühle und Meinungen offen darzulegen – aus Angst vor Belustigung oder Ablehnung.

Typische Symptome und Charakteristika

  • Sie haben in gesellschaftlichen Situationen ständig den Gedanken, von anderen beurteilt, kritisiert, belächelt oder abgewiesen zu werden.
  • Sie sehen sich selbst und nehmen sich selbst durch die Augen anderer Personen wahr und setzen somit voraus, wie andere Sie einschätzen.
  • Sie reagieren überempfindlich auf leichte Kritik oder Zurechtweisung.
  • Auch neutrale Verhaltensweisen wirken für Sie wie Kritik und Ablehnung.
  • Sie fühlen sich häufig verletzt.
  • Sie sehen sich selbst als sozial unbeholfen, unfähig und persönlich unattraktiv an.
  • Sie verhalten sich meist schweigsam und ziehen sich gern zurück.
  • Sie haben nur wenige Bezugspersonen und fassen nur schwer Vertrauen zu anderen Personen.
  • Sie meiden persönliche Risiken und probieren nur ungern neue Aktivitäten (vor allem im Beisein anderer Personen), da sie Angst haben, sich zu blamieren.
  • Sie haben oft Schwierigkeiten, Arbeiten oder Absprachen einzuhalten, da Sie fürchten, andere zu enttäuschen und eine negative Resonanz zu erhalten.
  • Sie meiden alltägliche Aufgaben, die eventuell negative Gefühle oder Folgen mit sich bringen können oder soziale Interaktionen erfordern (z. B. Post öffnen, Arzttermine wahrnehmen).
  • Sie tendieren dazu, sich von unliebsamen Aufgaben abzulenken (z. B. Musik, Filme, PC).
  • Sie fühlen sich häufig antriebslos und Ihnen fehlt die Kraft für Aufgaben des Alltagslebens.

Behandlung der vermeidend-selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung

Bei der Behandlung der vermeidend-selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung steht die psychotherapeutische Betreuung im Mittelpunkt. Die Patienten lernen die Erkrankung in Einzelgesprächen näher kennen und ermitteln gemeinsam mit dem Therapeuten Strategien, die Unsicherheiten, negative Gedanken und negative Gefühle reduzieren sowie das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen stärken. In Gruppentherapien und kognitiven Verhaltenstherapien können zudem soziale Kompetenzen trainiert und gefestigt werden. Die Patienten lernen ebenfalls mit und von den Gruppenmitgliedern, wie sie wahrgenommen werden und dass sie keine Sorgen vor negativer Beurteilung haben müssen.

Zusätzlich können verschiedene andere Ansätze in die individuelle Therapie integriert werden, darunter beispielsweise Bewegungstherapie, Musiktherapie und Physiotherapie.

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